Wenn der Raspberry Pi als Server eingesetzt wird, ist es oft recht interessant, seine Auslastung in irgend einer Form darstellen zu können. An dieser Stelle werde ich zwei sehr gute Lösungen vorstellen, wie man diese Aufgabe durch Software erfüllen lassen kann. Dies sind zum einen RPi-Monitor (http://rpi-experiences.blogspot.fr/p/rpi-monitor.html) sowie Raspberry Pi Control Center (http://rpi-controlcenter.de/).
Voraussetzungen
Vorraussetzungen RPi-Monitor
RPi-Monitor erfordet die Installation diverser Perl Bibliotheken, die jedoch alle im Repository vorhanden sind
librrds-perl libhttp-daemon-perl libjson-perl libipc-sharelite-perl
RPi-Monitor bringt einen eigenen Webserver mit, die Installation von Datenbankserver, Webservern wie Apache oder Nginx ist nicht notwendig, jedoch kann auch ein vorhandener Webserver zur Darstellung des Statusmonitors genutzt werden. ### Vorraussetzungen Raspberry Pi Control Center
Das Rapberry Pi Control Center verlangt als einzige Voraussetzung PHP5. Natürlich wird in diesem Zusammenhang dann auch ein konfigurierter, aktiver Webserver benötigt. Installation
Installation RPi-Monitor
Das Programm RPi-Monitor wird über ein Debian Package installiert, welches unter http://rpi-experiences.blogspot.fr/p/rpi-monitor.html bezogen werden kann. Für den Test musste jedoch eine noch nicht offiziell veröffentlichte Version verwendet werden, die im GitHub – Repository zu beziehen ist, da sonst die Statusseite nicht aktualisiert hat. Dieser Fehler ist in der Version 2.4-1 behoben worden. RPi-Monitor wurde in Version 2.4-1 getestet.### Installation Raspberry Pi Control Center
Das Raspberry Pi Control Center kann über die Herstellerseite bezogen werden. Anschließend muss das Programm im Webverzeichnis extrahiert und die PHP – Seite über einen Browser aufgerufen werden. Die eigentliche Installation wird über einen Installationsassistenten durchgeführt. Es existiert eine Version mit Offline- und eine mit Online- Installation. Ich habe die Online-Installation gewählt, die ohne Probleme beim ersten Anlauf funktionierte. _Raspberry Pi Control Center wurde in Version 1.0 stable getestet._Nutzung
RPi-Monitor
Bei RPi-Monitor fällt dem netzaffinen Benutzer direkt auf, dass Twitter’s Bootstrap – Framework genutzt wurde. Es handelt sich dabei um eine tolle Möglichkeit, Webanwendungen ansehnlich zu gestalten – aber es fehlt dann doch etwas an Individualität. ### Raspberry Pi Control Center
Beide Programme besitzen Funktionen, um z. B. anderen Benutzern Zugriff auf die Statistiken zu gewähren, Raspberry Pi Control Center besitzt ein Gastkonto, das sich aktivieren lässt. Ebenfalls unterstützen beide Programme, weitere Raspberry Pi’s fern zu überwachen. Fazit
Alles in Allem ist es mehr eine Geschmacksfrage, welche der beiden Programme man nutzen möchte. RPi-Monitor hat durch die Nutzung von Twitter Bootstrap auch die Möglichkeit, auf mobilen Geräten besser angezeigt zu werden. Möchte man die Technik des Raspberry Pi’s überwachen, ohne einen zusätzlichen Webserver nutzen zu müssen, sollte man zum RPi-Monitor greifen. Auch spricht für das Programm, dass Langzeitstatistiken erzeugt werden. Pro – Erzeugt Langzeitstatistiken
- Installierbar über *.deb – Paket
- Durch Twitter Bootstrap auch auf Tablets oder Smartphones gut zu nutzen
- Benötigt keinen externen Webserver oder zusätzliche Datenbanken
Contra – Letzte offiziell veröffentlichte Version macht Probleme (Version auf GitHub funktioniert)
- Es fehlt etwas an individuellem Programmstil wegen Standard- Bootstrap – Design
- Ladezeiten im Vergleich zu Raspberry Pi Control Center etwas länger
Das Raspberry Pi Control Center ist sehr leichtgewichtig. Der Seitenaufbau wird durchschnittlich in unter 0,3 s abgeschlossen. Auch ist die Anzahl der präsentierten Informationen so gewählt, dass man keine irrelevanten Informationen präsentiert bekommt. Gerade falls der Raspberry Pi im HTPC- Bereich eingesetzt wird, sind z. B. die Informationen zu den Videolizenzen sehr interessant. Manche werden jedoch bestimmt manche Informationen, wie den CPU Governor, vermissen. Pro – Einfach zu installieren
- Besitzt Installations- bzw. Konfigurationsassistenten
- Leichtgewichtig
- Läd schnell
Contra – Benötigt Webserver und PHP
- Erzeugt keine Langzeitstatistiken
- Manche Informationen werden nicht dargestellt (z. B. derzeitiger Governor der CPU)
Für was soll ich mich entscheiden?
Situationsabhängig
Diese Frage hängt stark von persönlichen Präferenzen und der derzeitigen Nutzung des Raspberry Pi’s ab. Möchte man keinen Webserver extra installieren oder möchte man auch mit dem Handy schnell auf die Statistiken zugreifen, dann sollte man zum RPi-Monitor greifen. Hat man hingegen schon einen Webserver oder macht Einem das nichts aus, so kann man gerne auch zu Raspberry Pi Control Center greifen. #### Funktionsabhängig
Vom Funktionsumfang her gesehen unterscheiden sich beide Programme nur minimal. So hat der RPi-Monitor auch Langzeitstatistiken, die man im Raspberry Pi Control Center (noch) vermisst. Worin sich aber beide Programme unterscheiden, ist der derzeitige Entwicklungszustand. Der RPi-Monitor macht derzeit schon einen fertigen Eindruck, in den letzten Releases wurde fast nur Fehler behoben, das Raspberry Pi Control Center hingegen befindet sich derzeit noch in einer aktiveren Entwicklungsphase. Daher ist es durchaus möglich, dass hier noch viele Features, die jetzt noch nicht da sind, noch implementiert werden. Im Großen und Ganzen ist es also mehr eine Geschmacksfrage als eine Frage des Funktionsumfang. Beide Programme funktionieren und machen keine größeren Probleme.### Nachtrag vom 08.09.2013
Der Entwickler des Raspberry Pi Control Centers hat sich bei mir gemeldet und mich gefragt, welche Features lt. meinem Beitrag noch fehlen und dass man sie gegebenenfalls implementieren könnte – das ist mal Einsatz! Da merkt man direkt, ob einem Programmierer die Meinungen zu seiner Software wichtig sind oder nicht.