Im Alltag benutzt man natürlich auch unter Linux Ab und Zu einen Drucker. Umso ärgerlich ist es, wenn dieser nicht so druckt wie man möchte oder gar den Dienst komplett quittiert. Ich will hier kurz einige Ansätze zeigen, mit denen man gegebenenfalls die Ursache des Problems finden – und später auch dann beheben kann. Zuerst einmal ohne direkt in die Tiefen der Konsole abtauchen zu müssen. Läuft der Druckserver überhaupt? Druckt man unter Linux, so nutzt man häufig CUPS. Man kann ganz einfach ohne Konsole prüfen, ob dieser Druckserver läuft, indem man in den bevorzugten Browser in die Adresszeile
http://localhost:631
eingibt. Wird dann eine Seite angezeigt, so ist der Druckserver aktiv. Zu dieser Seite sei erwähnt, dass man die Drucker auch über diese Webseite verwalten kann. Falls an dieser Stelle keine Seite angezeigt werden sollte, so muss man diesen ggf. erst aktivieren, sodass dieser beim Systemstart auch startet. Je nach System ist die Art und Weise, wie man den Dienst aktiviert, unterschiedlich. Wenn der Druckserver nicht läuft, kann folgendes passieren: – Fehlermeldungen beim Drucken (z. B. Drucker reagiert nicht, es wird kein Druckerstatus abgerufen etc., je nach System unterschiedlich)
- Keine Drucker werden angezeigt
Überprüfung des Treibers Verwendet man CUPS, so werden häufig so genannte PPD (PostScript Printer Description) Dateien verwendet. Diese „erklären“ dem System einfach, über welche Funktionen der Drucker verfügt und über welche eben nicht. Für das gleiche Druckermodell gibt es häufig mehrere solcher Dateien zur Auswahl. Nicht zuletzt geben die Dateien vor, in welcher „Sprache“ die Daten an den Drucker übermittelt werden. Häufig fallen hierbei Begriffe wie „PCL“ oder „PostScript“. Nutzt man z. B. eine Datei, welche PostScript vorgibt, der Drucker aber nur PCL versteht, ist das Ergebnis verständlich. Daher ist die Wahl der korrekten PPD-Datei sehr wichtig. Man sollte eventuell nach dem Druckermodell suchen, um ggf. die korrekte „Druckersprache“, also „PCL“ oder „PostScript“ herausfinden zu können. Häufig ist das eine Fehlerquelle. Eine „falsche“ Beschreibungsdatei kann z. B. folgende Fehler verursachen: – „Endlosdrucken“ von Buchstabensalat
- Unvollständige Drucke
- Drucke werden nicht korrekt abgearbeitet (gerade bei Druckern mit integriertem Speicher)
- Formatfehler (kein Rand, zu dicker Rand etc.)
Im Internet gibt es die Seite https://www.openprinting.org/. Dort werden verschiedenste PPD-Dateien zum Download angeboten. Besonders hilfreich ist es, dass an dieser Stelle auch Erfahrungsberichte bzw. Bewertungen zu den „Treibern“ abgegeben werden, sodass man direkt einen großen Bogen um ggf. ungeeignete Exemplare gehen kann.
Protokolldateien prüfen Hat man nun sowohl Druckerserver als auch die PPD-Datei auf ihre Funktion hin geprüft, kann man sich zu guter Letzt auch die Protokolldateien ansehen. Man findet im Verzeichnis /var/log/cups
verschiedene Dateien, in denen man nach Fehlern suchen kann. Es gibt in diesem Verzeichnis u. a. folgende Dateien, die für die Fehlersuche herangezogen werden können: – error.log: Fehlermeldungen
- pages.log: Seitenprotokollierung (wenn aktiviert)Wann sollte man (besonders) einen Blick in die Protokolldateien werfen? – Der Druckerserver startet nicht mehr (Fehler in der Konfiguration selbst, häufig nach händischen Änderungen)
- Drucke verschwinden einfach (werden nicht gedruckt)
Druckerbild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gnome-dev-printer.svg?uselang=de