Haiku ist ein freier Nachbau des BeOS-Betriebssystem, dass sich derzeit noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase befindet. Ich habe bereits einmal Haiku in einem Blogartikel getestet, den Du hier finden kannst. Der interessanteste Aspekt an Haiku ist nicht zuletzt die Tatsache, dass es von BeOS abstammt und nicht von Linux/ Unix oder BSD. Ergo ist Haiku ein eigenständiges Betriebssystem, mit allen Eigenarten. Generell wurde es in der letzten Zeit recht still um Haiku. Außer den wöchentlichen Berichten über den Zustand der Webkit-Portierungen gab es eigentlich keine nennenswerte Neuerungen im Vergleich zur letzten öffentlichen Version, Haiku 4.1 Alpha 4. (Ich rede hier natürlich nicht von den Nightly Builds, an denen stetig gearbeitet wird!) In den Mailinglisten wurde die Idee laut, dass man neben den eigenen Haiku-Kernel auch einem Linux- oder BSD-Kernel in Haiku nutzen könnte.
Der Desktop von Haiku. Ein Wechsel auf einen Linux- oder BSD-Kernel hätte gewisse Vorteile. So wären viele Treiber bereits vorhanden, was Haiku selbst einen großen Vorsprung ggü. dem aktuellen Kernel geben könnte. Jedoch würden sich auch die haiku-eigenen Vorteile, wie der extrem flotte Bootvorgang, wohl eher relativieren. Ich finde, dass man in diesem Falle beide Betriebssytemkerne pflegen sollte. Haiku hat nicht zuletzt durch seinen eigenen Kernel einen ganz eigenen Charakter, der trotz der eingeschränkten Software- und Hardwareunterstützung nicht in der Versenkung verschwinden sollte. Denn sonst würde aus Haiku „lediglich“ eine Linux-Distribution mit einer „übergebügelten“ API werden. Diese Meinung ist auch in der Diskussion selbst vertreten. Wer sich die ganze (noch nicht abgeschlossene) Diskussion ansehen möchte, kann sich hier ein Bild davon machen. Man sollte beachten, das noch keine Entscheidung getroffen wurde. Es ist einfach nur kontrovers diskutierter Ideengang.
Quelle, bezieht sich auf osnews.com